Die Rockmusik entstand in den 60er-Jahren vor allem als Ausdruck des Protests. Junge Menschen wollten ein neues Leben führen, begehrten gegen die spießigen Normen auf und damit auch gegen die Musik. Sie wollten keine romantischen Liebeslieder und die Schönheit der Landschaft beschreiben, sondern wollten laut sein.
Punk ist ein Aufschrei
Mit dem Rock entwickelte sich auch die Psychedelic-Richtung, nicht durch Zufall in der Zeit, in der auch die Droge LSD auf den Markt kam. Beim Psychedelic-Rock wollte man auch eine neue Bewusstseinsebene erschaffen und sich von der Gegenwart lösen. Beides floss dann in den Punkrock ein. Beim Punk in den 70ern und 80ern wurde nicht nur laut gesungen, sondern geschrien. Die Riffs waren schnell und unsauber, gleiches galt für das Schlagzeug.
Musikalisch wollten die jungen Leute aufbegehren, noch über die normale Rockmusik hinaus. Man wollte sich aber auch der Realität entziehen, neue Lebenswege finden. Kommunen wurde auch bei Punks beliebt, und gerade in Deutschland war die Punkszene immer eng mit der Hausbesitzer-Szene verbunden.
So wie Rockmusiker ein nicht erreichbares Ideal darstellen – wir wollen auch so sein, werden es aber nie – haben auch die Punkmusiker eine Vorbildrolle gehabt. Sie waren für viele Leitfiguren. Wer Punkmusik hörte, konnte aus dem Alltag ausbrechen, musste aber nicht gleich auch selbst ein Punk sein und sich die Haare grün färben.
Je kommerzieller Punk dann wurde, umso mehr Menschen trauten sich, auch auf Konzerte zu gehen. Die Toten Hosen und Die Ärzte waren gesellschaftlich bald anerkannt, und manch einer sah in Campino bald einen Talk-Show Punk, der selbst ein eher spießiges Leben führte. Selbst Ton Steine Scherben zogen aufs Land nach Norddeutschland, um Ruhe zu haben und nicht ständig dem Medien- und Politikrummel der Hauptstadt ausgesetzt zu sein.
Dennoch ist Punk nicht tot, und schon gar nicht die großen Hits, wie viele Cover-Bands heute noch beweisen. Und die meisten Großen der Branche haben es ohnehin geschafft, zu überleben.